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Lucien Bahavas war/ist ein Sonnenpriester und einer der Anführer der Schatten-Carja.

Unter dem 13.Sonnenkönig, Jiran, war Bahavas als Berater des Königs der höchste Sonnenpriester des Carja-Sonnenreichs. Er war direkt verantwortlich für die fanatische und blutrünstige Auslegung des Sonnenkults, was ihm persönlich absolute Macht bescherte, die ihn letztendlich korrumpierte. Bahavas nutzte wie viele Sonnenpriester diese Macht zum persönlichen Vorteil, gab aber dabei stets vor, den Willen der Sonne auszuführen. Als die Revolution unter Avad siegte, floh Bahavas zusammen mit den verbliebenen Getreuen des alten Regimes nach Sonnenfall.

Dort war er neben Helis der führende Kopf der Loyalisten, führte die Sonnenpriester der Schatten-Carja und strebte die Rückeroberung Meridians und die Rückkehr zu den unter Jiran geltenden Sitten und Gesetzen an. Er installierte Avads jüngeren Bruder Itamen als "einzig wahren Sonnenkönig", wobei Itamen eigentlich nicht mehr war als eine im goldenen Käfig sitzende Marionette, deren Funktion darin bestand, die Sache der Schatten-Carja zu legitimieren und ansonsten Bahavas freie Hand zu lassen. Ob Bahavas wirklich glaubte, den wahren Willen der Sonne auszuführen oder ob es ihm um seine persönliche Macht ging, ist unbekannt, wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem.

Bahavas war in Sonnenfall verantwortlich für die heimliche Ermordung von Menschen, die er als zu schwach und der Sache der Schatten-Carja hinderlich ansah. Er begründete diese Morde gemäß seiner religiösen Sichtweisen damit, dass die Schwachen ausgelöscht werden müssten, damit die Starken profitieren könnten. Als Uthid, einer der Offiziere des Schatten-Carja-Militärs, Bahavas Auftragsmörder erwischte, versuchte Bahavas, Uthid zum Schweigen zu bringen. Dieser floh aus Sonnenfall und bereitete sich darauf vor, seinen Häschern ein letztes Gefecht zu liefern.

An dieser Stelle entscheidet der Spieler, welches Schicksal Bahavas ereilt: Hilft Aloy Uthid in der Nebenmission Verräter-Kopfgeld gegen die Kopfgeldjäger, so wird Bahavas von Uthid getötet und die Sonnenpriester der Schatten-Carja stürzen über die ausbrechenden Nachfolgekämpfe ins Chaos. Das eröffnet die Chance, Itamen und seiner Mutter die Flucht nach Meridian zu ermöglichen. Hilft Aloy Uthid nicht, bleibt Bahavas (vorerst) am Leben und Itamen kann nicht befreit werden.

Stirbt Bahavas an dieser Stelle, verstärkt das den Druck auf Helis und die Eklipse, was aber nur Auswirkungen auf die Hintergrunderzählung und verschiedene Dialoge hat. Bleibt er am Leben, findet er wahrscheinlich dennoch sein Ende, als die Schatten-Carja nach der Niederlage der Eklipse vor Meridian im gleichen Jahr ihren Zusammenhalt verlieren und sich schließlich Sonnenkönig Avad ergeben.

Charakter

Lucien Bahavas repräsentiert in seinen Handlungen und Sichtweisen den religiösen, verbohrten und zugleich bigotten Fanatiker und Radikalen. Er war ein gewiefter Intrigant, der sich in zahllosen internen Machtkämpfen bis an die Spitze des Sonnenkultes und damit ins Zentrum der Macht emporgearbeitet hatte.

Bahavas war überzeugt davon, dass die rätselhafte Maschinenstörung eine Strafe der Sonne für (von ihm selbst definiertes) religiöses und gesellschaftliches Fehlverhalten der Carja war und der Gott mit Blutopfern besänftigt werden müsse. Dass diese Opfer aber keinerlei Wirkung zeigten und stattdessen die Maschinenstörung sich verschärfte, war für ihn nur Beweis dafür, dass die Verfehlungen noch viel gravierender waren als angenommen und noch nicht genug Blutopfer dargebracht worden waren. Diese Denkweise radikalisierte ihn immer mehr, und mit jedem weiteren Blutopfer wurde Bahavas mehr auf den eingeschlagenen Weg festgelegt. Gleichzeitig gehörte er zu den Sonnenpriestern, die eine extrem darwinistische Sichtweise vertraten, in der die Sonne vor allem ein gnadenloser Gott war, der alles "Schwache" unbarmherzig ausmerzte, auf das der Starke gedeihen möge.

Wie alle Fanatiker war er überzeugt, eine göttliche Mission zu erfüllen und ließ keinerlei Zweifel an der Richtigkeit und dem besonderen Wert seiner Überzeugungen zu, denn dies hätte das Eingeständnis persönlichen Irrtums mit entsprechenden Konsequenzen bedeutet. Vielmehr verteidigte er sie gegen jede Infragestellung und reagierte auf Kritik, abweichende Meinungen und Widerstand mit immer extremerer Gewalt. Sein Fanatismus kam einher mit seinem autoritären Charakter und seiner extremen Intoleranz. Er zögerte nicht, all jene töten zu lassen, die er als Bedrohung für seine Person oder seine vermeintlich göttliche Mission ansah. Dabei gehörte er zu der Sorte Extremist, die sich nicht selbst die Hände schmutzig macht, sondern andere benutzt, um die Drecksarbeit für ihn zu erledigen.

Wie viele Fanatiker war auch Bahavas nicht in der Lage, seine eigene Position oder seine Entscheidungen anhand konkreter Ergebnisse kritisch zu reflektieren oder gar zu überdenken. Misserfolge erklärte er stets mit der Einmischung finsterer Mächte oder Fehlern anderer. Die aus seiner Handlungsweise resultierenden negativen Konsequenzen für sich selbst oder andere erkannte er nicht oder erkannte sie zumindest nicht an. In seiner Weltsicht hatte sich alles Leben auf Erden dem göttlichen Willen der Sonne zu beugen und ihm stand es als höchstem Sonnenpriester zu, die Zeichen zu deuten und diesen Willen umzusetzen.

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