"Aus den Tiefen werde ich eine Armee erwecken. Einen Sturm aus Schatten, um zurückzuholen, was uns gehört!"Helis
Helis, auch bekannt als "Der Schrecken der Sonne", war einer der brutalsten und gefürchtetsten Carja in der jüngeren Geschichte des Sonnenreichs. Er ist in der Handlung von Horizon Zero Dawn der menschliche Gegenspieler Aloys und einer der Anführer der Schatten-Carja.
Vor Horizon Zero Dawn
Über sein Leben vor HZD ist nur wenig bekannt. Helis war ein Falke, ein Soldat der persönlichen Elitetruppe der Carja-Sonnenkönige. Bereits da fiel er durch extreme Härte gegen sich selbst und andere auf. Er wurde zum Champion des Sonnenkönigs Jiran und damit Anführer der Falken und einer der engsten Vertrauten des Sonnenkönigs.
Helis hielt unbeirrbar zu seinem König und stellte dessen Befehle auch dann nicht infrage, als dieser allmählich den Verstand verlor. AufJirans Befehl hin war Helis ab 3028 einer der wichtigsten Befehlshaber in den Roten Raubzügen und galt unter den überfallenen Stämmen allgemein als der Schlimmste unter den einfallenden Carja-Soldaten. Vor allem die Nora hatten unter seiner Brutalität zu leiden. Helis wiederum betrachtete sich als Werkzeug der Sonne und rechtfertigte sein Handeln damit, dass alles von dieser vorherbestimmt sei.
Als sich Avad im Jahr 3038 gegen seinen Vater Jiran erhob und Meridian fiel, kämpfte sich Helis auf Befehl Jirans an der Spitze der verbliebenen Anhänger des alten Regimes durch die Reihen der Belagerer und zog mit seinem Gefolge nach Sonnenfall. Dort formierte er mit Sonnenpriester Lucien Bahavas die Schatten-Carja und benutzte Avads jüngeren Bruder Itamen und dessen Mutter Nasadi als Marionetten, um dem Festhalten an den brutalen Praktiken des alten Regimes einen legitimen Anstrich zu geben. Trotz seiner Anstrengungen blieb jedoch der Erfolg im Carja-Bürgerkrieg aus und Helis Plan, Meridian zurückzuerobern, wurde aussichtslos.
Als Sylens dann Helis und Bahavas im Jahr 3039 mit Hades bekannt machte, fiel Helis (wie auch Bahavas) auf Hades Schauspiel herein und sah in ihm die mystische "Sonne im Schatten". Von da an befolgte er blind die Befehle der Maschinenintelligenz und begann mit dem Aufbau der Eklipse, einem fanatischen Kult, den er fortan unter Hades Weisung anführte. Um die Eklipse zu verstärken, begann Helis damit, seine Leute alte Kampfroboter aus der Zeit der Alten bergen zu lassen, die von Hades kontrolliert werden konnten. Als Sylens nach der Konstruktion des Eklipse-Fokus-Netzwerks seinen Zweck für Hades erfüllt hatte und umgebracht werden sollte, war Helis erneut der vorgesehene Vollstrecker, aber Sylens entkam rechtzeitig.
Horizon Zero Dawn
Im Jahr 3040 erfuhr Hades über Olin von der Existenz der 18jährigen Aloy, einer Nora. Da er in ihr eine physische Instanz Elisabet Sobecks, der Leiterin des Projekts Zero Dawn erkannte, befahl er Helis, die junge Frau zu töten. Dieser Mordanschlag hatte beinahe Erfolg und wurde nur durch das Eingreifen von Aloys Ziehvater Rost vereitelt. Helis und Hades hielten Aloy aufgrund der ihr zugefügten Verletzungen dennoch für tot und fuhren mit ihren Grabungsaktivitäten und Vorbereitungen für den Angriff auf Meridian fort.
Als Aloy dann jedoch wider Erwarten bei Schöpfers Ende auftauchte, nachdem sie bereits auf dem Weg dahin mehrere Basen und Einsatzteams der Eklipse ausgelöscht hatte, und dann fortfuhr, der Eklipse einen Schlag nach dem anderen zu versetzen, geriet Helis Glauben und auch seine Position ins Wanken. Um Aloy ein für alle Mal zu erledigen, befahl er einen Großangriff auf das Heilige Land und die Ermordung aller Nora, da er Aloy dort wähnte.
Noch während dieser Angriff anlief, tauchte Aloy jedoch in Sonnenfall auf, wo sie einen alten Bunker infiltrierte, dabei jedoch von Helis gefangen genommen wurde. Dieser glaubte nun wieder, alle Ereignisse seien von der Sonne so beabsichtigt gewesen und plante, Aloy im Sonnenring der Festung zu opfern. Dieses Vorhaben endete in einem persönlichen Desaster epischen Ausmaßes: Aloy vernichtete vor aller Augen den von Hades kontrollierten, von Helis als unbezwingbar dargestellten verdorbenen Behemoth. Im Anschluss entkam sie mit Sylens Hilfe spektakulär aus dem Sonnenring, wobei Helis auch noch zwei in mehrerer Hinsicht wertvolle Verderber verlor.
Als dann zu allem Überfluss auch noch der Angriff auf das Heilige Land zuerst am hartnäckigen Widerstand der Nora und dann an Aloys Eingreifen scheiterte, wobei auch alle eingesetzten Maschinen verloren gingen, beschleunigte Helis die Vorbereitungen für den Angriff auf Meridian, da die Eklipsetruppen nun bereits gefährlich geschwächt waren. Er selbst infiltrierte mit einem Kommandotrupp die Stadt noch vor dem eigentlichen Angriff, noch immer überzeugt, alles geschehe gemäß dem Willen der Sonne und der Ausgang der Schlacht stünde bereits fest.
Dieser Glaube endete erst, als Aloy ihn im persönlichen Zweikampf auf den Mauern von Meridian schlug. Helis starb auf seinen Knien durch Aloys Hand, benutzt von einer Macht, die er "noch nicht einmal verstand", wie Aloy anmerkte.
Familie
Helis hatte eine Familie, über die jedoch nur wenig bekannt ist. Seine Frau war wahrscheinlich der einzige Mensch, für den er so etwas wie Liebe empfand. Allerdings hauptsächlich deshalb, weil sie so hart war wie er selbst. In ihrer Hochzeitsnacht flüchtete Helis nach dem Vollzug der Ehe aus dem gemeinsamen Bett, weil er es als zu weich und bequem empfand, und ließ sie schlafend darin zurück. Stattdessen, wie zur Sühne dieses Anfalls von Bequemlichkeit, legte er sich bei den eisigen Nachttemperaturen Meridians bei geöffnetem Fenster nackt auf den kalten Steinboden. Als er erwachte, lag seine Frau schlafend neben ihm auf dem Boden in der Kälte, genau so nackt wie er selbst. Ihr Erwachen glich nach Helis Beschreibung dem eines Raubtieres, von einem Augenblick auf den anderen hellwach und kampfbereit. Dieser Moment war für Helis so etwas wie die Offenbarung einer Seelenverwandheit und war ein wesentlicher Pfeiler seiner Zuneigung zu ihr.
Seine Frau starb bei der Geburt des gemeinsamen Kindes und nahm dieses mit in den Tod, was Helis beinahe zerstört hätte. Er überwand den Schmerz, indem er sich selbst jede Schwäche und jedes Gefühl verbot. Sonnenkönig Jiran ordnete an, dass Helis Frau in den Katakomben Meridians begraben wurde, eine hohe Ehre, die sonst nur Königen, deren Familien und hohen Adeligen zuteil wird. Damit sicherte sich Jiran endgültig die bedingungslose Treue seines Champions.
Aussehen
Helis war ein ausgesprochen großer, hellhäutiger Mann mit großer Körperkraft, aber gleichzeitig schnellen Reflexen und Bewegungen. Er hatte schwarze Haare, die er zu nach hinten verlaufenden Zöpfen flocht. Er hatte graue, kalte Augen.
Charakter
Helis war ein Schlächter, ein gnadenloser, unerbittlicher Mensch. Er tötete völlig emotionslos, felsenfest verankert in seinem Glauben, ein Werkzeug der unfehlbaren Sonne zu sein. Mit dieser Sichtweise rechtfertigte er jede seiner Taten. Er war effizient, hart, unaufhaltsam, ein religiöser Fanatiker. So unerbittlich, wie er gegen seine Feinde war, so unerbittlich war er auch gegen sich selbst oder seine Untergebenen. Jedwedes Verständnis für Schwäche, Gnade oder Mitgefühl ging ihm ab. Obwohl nicht unintelligent, fiel es Hades leicht, Helis zu manipulieren und zu seiner Marionette zu machen, was dieser in seinem religiösen Eifer nicht bemerkte.