"Der verbotene Westen" ist eine Aufzeichnung auf einem vergilbten Pergament mit Berichten in verschiedenen Handschriften und Tinten.
Fundort[]
Schatten - Carja - Gebiet / Wappenbrück Hafenstadt / in einem Boot am Steg
Inhalt[]
Expeditionen in den Verbotenen Westen
Leser, wenn du etwas über den verbotenen Westen erfahren möchtest, kannst du keinen besseren Erzähler finden als mich, den Fürsorglichen Udain, Heiler aus Wappenbrück. Warum? Weil ich noch lebe, im Gegensatz zu den Fremden, die die folgenden Geschichten flüsterten oder herausschrien. Törichte Wappenträger und Tollköpfe alle miteinander, wurden sie dem Tode nahe zu mir gebracht, vergiftet, tödlich verletzt oder wahnsinnig geworden durch ihre Erlebnisse im Land hinter dem Schrecken. Bei solchen Wunden konnte ich nur noch versuchen, ihre Schmerzen zu lindern, und mir ihre letzten Worte notieren.
Beim Schein der Sonne, ich kann nicht beschwören, dass diese Geschichten der Wahrheit entsprechen. Ich kann nur hoffen, dass sie deine Neugier befriedigen und dich von dem Weg abbringen, der diese leichtsinnigen Forscher und verwegenen Wanderer in den Tod geführt hat.
Obwohl sich die Berichte voneinander unterschieiden, steht fest, dass die Westlichen Lande völlig anders sind als unsere Heimat. Einige durchquerten weiße Wüsten, andere gingen durch Wüsten in der Farbe des Feuers oder durch endlose blaue Sandmeere, die den Himmel zu reflektieren schienen, nur durchbrochen von den Überresten alter Maschinen.
Andere sprachen von weiten Ebenen mit hohen Gräsern, jedes davon so scharf, dass man sich daran schneiden konnte, und zitternden schwarzen Blumen. Oder von unberechenbaren Flächen von getrocknetem Schlamm, mit Rissen, die sie wie ein großes Mosaik aussehen ließen.
Nachts wird man von unbekannten Tieren mit glühenden Augen beobachtet, und seltsame Vögel in den Farben von Drachen und Feuerwerk zwitschern und rufen mit menschlichen Stimmen!
Am ungewöhnlichsten sind aber die Berichte über einen See, der hundertmal so groß ist wie Tagesrand – so breit, dass man seine Ufer nicht erkennen kann, und so tief, dass eine ganze Stadt der Alten versunken auf dem Grund steht. Das Wasser schmeckt sauer und macht krank, und es soll sich aufbäumen und jeden zurückstoßen, der es überqueren will.
Anscheinend wurden zahllose tote Städte von den wandernden Dünen im Westen verschlungen, ihre skelettartigen Türme sind in Meeren aus Sand versunken. Der Wind singt ein leises, trauriges Lied in diesen Ruinen und in den Gerippen der riesigen gefallenen Metallvögel sowie über den großen Metallschüsseln, die jetzt mit schwarzem Wasser gefüllt sind, in denen Fische wie Sternschnuppen herumjagen. Dieses Ruinenlied, das von einem Summen zu einem Heulen anschwillt, verfolgte diese Männer und Frauen noch, wenn sie in einen unruhigen Schlaf gefallen waren.
Doch auch wenn die Westlichen Lande unwirtlich sin d und sogar ihre Schönheit Gefahren birgt, ist es nicht nur das Land, das alle Eindringlinge verschlingt, das den wenigen unglücklichen Rückkehrern Narben und Wunden zufügt. Oh ja, alle sprachen von neuen Maschinen im Westen, Maschinen, die seltsamer und schrecklicher sind als alle, die man im Sonnenreich je gesehen hat. Mit ihren Fingernägeln haben Sterbende unglaubliche Wesen gezeichnet, oder sie ahmten, wenn sie noch über Gliedmaßen und Stimmorgane verfügten, zuckende Bewegungen und schreckliche Töne nach, und alle waren in den Klauen des Wahnsinns gefangen.
Und welche Art von Menschen kann dort leben, wo die Sonne nachts verschwindet? Diese Geschichten waren die gruseligsten. Einer erzählte von Maschinenblut-Trinkern, deren Lippen und Zungen befleckt waren, mit Metallstiften statt Zähnen. Ein anderer beschreibt Heranwachsende, fahl wie Asche, alle mit den gleichen Gesichtern, die stumm und unermüdlich bei Nacht jagten, Und einer erzählte von einem Stamm, den er nur von Weitem sah und dessen Angehörige tiefe Löcher im Sand aushoben, nur um sie wieder zuzuschütten, während ein anderer Stamm nur kurz auf dem großen See auftauchte, in schlanken, dunklen Booten.
Oh Sonne, ein Teil von mir bedauert, diese Erzählungen aufzuschreiben, denn sie werfen Fragen auf, die nur weitere verdammte Expeditionen beantworten können. Und doch muss ich diese Geschichten erzählen, denn was bleibt sonst von diesen armen, gescheiterten Männern und Frauen? Wenn sie Reichtümer gesucht haben, haben sie offensichtlich keine gefunden – sie brachten nichts mit, bis auf eine Handvoll schwarzen Schlamm, ein seltsam geformtes Metallstück, eine Scherbe Wüstenglas mit wechselnder Farbe oder auch eine merkwürdige glatte Muschel. Ich habe all diese Dinge aufbewahrt, um mich an diejenigen zu erinnern, die auf die Suche nach dem Verbotenen gingen und teuer dafür bezahlten.
Leser, wenn du dich für einen Abenteurer hältst – lass dir diese Sammlung eines alten Mannes von kleinen, seltsamen Dingen eine Warnung sein und geh nicht in den Verbotenen Westen!