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Aloy und Avad

Aloy und Carja-Sonnenkönig Avad

Die Carja sind ein fortschrittlicher und mächtiger Stamm, der von einem absolutistischen Monarchen regiert wird, dem Sonnenkönig. Sie nennen ihre Nation das Sonnenreich und ihre Hauptstadt ist Meridian. Sie besitzen im Vergleich mit anderen Stämmen eine wesentlich größere Bevölkerung und Wirtschaft wie Militär sind fortschrittlicher und stärker.

Geschichte

Anfänge

Die Carja stammen wie alle Stämme des amerikanischen Kontinents ursprünglich aus dem "Wilden Osten", dem zum Zeitpunkt der HZD-Handlung Siedlungsgebiet der Nora. Ihr erster Sonnenkönig, Araman, entdeckte in alten Ruinen die sonnenbeschienenen "Blätter der Alten", astronomische Anleitungen, aus denen die Carja lernten, die Sonne und ihre Bewegungen zu beobachten, aber auch ihre Religion formten, die die Sonne als Gottheit ansieht. Viel wichtiger war jedoch, dass die Carja aus diesen Schriften ihre eigene Schriftsprache, die Glyphen, entwickelten.

Als die Carja ihr Wissen anderen Stämmen (darunter möglicherweise den Nora) anboten, wurden sie von diesen angegriffen und aus ihrer ursprünglichen Heimat vertrieben. Entweder geschah dies aus Furcht oder aus Neid um das Wissen der Carja. Wegen dieser Angriffe mussten die Carja nach Westen ausweichen, in das trockene, canyondurchzogene Wüstengebiet, das sie heute bewohnen. Bei diesem Exodus starben viele Stammesmitglieder, darunter auch Aramans Familie. Der Carja-Exodus kam zu einem Ende, als der Stamm am Horizont die "Spitze" entdeckte, die aus einem Tafelberg aufragt und wie eine gewaltige Sonnenuhr einen Schatten auf einen benachbarten Tafelberg warf. Araman erklärte daraufhin dieses Gebiet zum Carja-Gebiet und nannte die neue Siedlung nach den Schriften der Alten "Meridian".

Aufstieg

Unter der Herrschaft des dritten Sonnenkönigs, Sadahin, expandierten die Carja und schufen das heutige Sonnenreich. Während der Herrschaft der nächsten Sonnenkönige expandierten die Carja weiter und errichteten Siedlungen und Festungen bis nach "Morgendämmerung". Ihre Expansion endete erst nach einer gescheiterten Expedition in den "Verbotenen Westen" und mit ihren erfolglosen Bemühungen, den "Wilden Osten" zu erobern. Die Festung Tagturm markiert seitdem die östliche Grenze des Sonnenreichs, die Festung Sonnenfall die westliche Grenze. Nach einer Phase des Friedens begannen die Carja unter dem zwölften Sonnenkönig, Hivas, mit der Aufrüstung, kämpften mit anderen Stämmen und nahmen Sklaven. Diese schufen die bestehende Pracht Meridians als bauliches Wunder.

Der Wahnsinn des Jiran

Unter dem dreizehnten Sonnenkönig, Jiran, wurde das Sonnenreich von der Maschinenstörung bedroht. Der zu Beginn seiner Regentschaft beliebte und umsichtige Jiran interpretierte diese Störung als Ausdruck göttlichen Missfallens. Als alle Besänftigungsversuche und Opfergaben scheiterten, erklärten die Sonnenpriester um Lucien Bahavas dies damit, dass die Sonne nach Menschenopfern verlange. Jiran folgte dieser Interpretation. Zuerst wurden nur Freiwillige, Sklaven und Verbrecher im Sonnenring geopfert, doch als dies keine Wirkung zeigte, erklärten die Priester, die Opfer seien nicht groß genug. Bald reichte die Zahl der Kandidaten nicht mehr aus, selbst nachdem bereits auch auf kleinste Vergehen die Todesstrafe verhängt wurde. Die Carja begannen daraufhin im Jahr 3027 die "Roten Raubzüge" und überfielen die nächsten zehn Jahre verstärkt die benachbarten Stämme, um Gefangene für die Opferungen zu machen. Gleichzeitig verlor Jiran nach und nach endgültig seinen Verstand und wurde immer paranoider und grausamer.

Jirans Wahnsinn und Grausamkeit zerrissen den Stamm. Waren die Carja ihrem König zunächst noch gefolgt und hatte sich Widerstand gegen die Opferungen und Raubzüge nur hinter verschlossenen Türen geäußert, wurde der Widerstand allmählich immer größer und sichtbarer, vor allem, da die Opferungen weiterhin keine Wirkung zeigten und die Maschinen immer aggressiver wurden. Für Jiran bestärkte der Widerstand nur seine Paranoia und sein Wahnsinn richtete sich immer mehr auch gegen seinen eigenen Stamm. Er entfremdete viele Carja ihrem immer willkürlicher handelnden Herrscher. Gleichzeitig erlangten die Sonnenpriester um Lucien Bahavas als Interpreten göttlichen Willens immer mehr Einfluss auf Jiran und durch die Blutopfer grenzenlose Macht über das Leben jedes einzelnen Carja. Es war praktisch unvermeidbar, dass diese Macht die Priester korrumpierte und radikalisierte und sie ihre Macht zum eigenen Vorteil missbrauchen ließ.

Die Carja gerieten so unter eine Schreckensherrschaft, in der ein unüberlegtes Wort, Verweigerung gegenüber den Wünschen eines Priesters, abweichende Standpunkte oder allein der Verdacht, gegen die Roten Raubzüge zu sein, damit enden konnten, ausgepeitscht zu werden oder im Sonnenring zu sterben. Gleichzeitig gab es aber natürlich auch genug entsprechend veranlagte Carja, die in diesem Regime in Machtpositionen aufzusteigen und diese auszunutzen wussten. Durch sie wurde das Regime stabilisiert, hing von seinem Fortbestehen doch ihre eigene Zukunft ab. Die einfachen Carja fügten sich meist dem Terror, gab es doch vorerst keine Alternative. Doch gleichzeitig wuchs die Zahl der Carja, die sich offen von Jirans Regime abwandten und aus Meridian flohen. Sie bildeten Rebellengruppen, die sich in der Wüste verbargen und sich Jirans Regime widersetzten. Diese Carja gaben alles auf, wurden sie aufgegriffen, war ihnen der Sonnenring gewiss.

Revolution

Als aber Jiran schließlich sogar seinen eigenen Sohn und Kronprinzen Kadaman töten ließ, nur weil dieser sich gegen die Opferungen aussprach, war eine Grenze überschritten. Sein zweitältester Sohn Avad, nun Kronprinz und ebenfalls gegen Jirans Politik, ergriff die Flucht. Avad verbündete sich mit den Oseram und mit den abtrünnigen Carja, vereinte die Rebellen und marschierte im Jahr 3037 auf Meridian. Er stürzte seinen Vater, tötete ihn, als dieser nicht aufgeben wollte, und nahm als vierzehnter Sonnenkönig dessen Platz ein. Er beendete die Roten Raubzüge und begann mit Reformen, die allerdings vom Bürgerkrieg mit den loyalen Gefolgsleuten des alten Regimes belastet wurden. Diese Widersacher, angeführt von Jirans Champion Helis und Sonnenpriester Bahavas, flohen aus Meridian nach Sonnenfall, die Festung am Rand des Verbotenen Westens, und nannten sich fortan die Schatten-Carja.

Unter Avad kehrte ein zerbrechlicher Frieden zwischen den Carja und den benachbarten Stämmen ein. Das Sonnenreich befand sich währenddessen in einer Pattsituation mit dem Schatten-Carja und der Stamm ist seitdem praktisch zweigeteilt. Die Schatten-Carja kontrollieren Sonnenfall und einige kleinere Festungen im Nordwesten des Sonnenreichs, Avad behauptet Meridian und das restliche Carja-Gebiet. Nach einem zweijährigen Waffenstillstand kam es 3039 mit dem Angriff der Eklipse zur zweiten Schlacht um Meridian, in der die Schatten-Carja eine verheerende Niederlage erlitten.

Gesellschaft

Die Carja-Gesellschaft ist patriarchalisch organisiert und zudem in ein Klassensystem unterteilt, mit Gottkönig, Adel, Handwerkern und Gewöhnlichen. Der Adel lebt größtenteils in Meridian und gesicherten Anwesen im Umfeld, die gemeinen Bürger und Handwerker leben verstreut in der Unterstadt und den verteilten Siedlungen des Sonnenreichs. Der Carja-Adel organisiert sich in einem System aus Adelstiteln und mächtige Familien bestimmen die Politik und wetteifern um ihre Position innerhalb eines komplexes Netzwerks aus Allianzen und Verpflichtungen. Die so genannten "Khan"-Familien nehmen dabei die höchste hierarchische Stufe unterhalb des Sonnenkönigs ein und sind vergleichbar mit den englischen "Dukes" oder den deutschen "Herzögen". Die nichtadeligen Carja organisieren sich ebenfalls innerhalb ihrer Familienverbände, aber auch innerhalb ihrer Berufe, die unterschiedlich hoch angesehen sind. Da das Zentrum des Sonnenreichs die Hauptstadt Meridian ist, gibt die Entfernung eines Familiensitzes zur Hauptstadt auch Auskunft über die Bedeutung der jeweiligen Familie.

Der alles bestimmende Faktor in der Carja-Gesellschaft ist der Sonnenkult: Schon der Gründungsmythos spricht von "sonnenbeschienenen" Schriften, die Araman fand. Sie enthüllten altes Wissen über Astronomie und die ganze Art, wie die Carja an dieses Wissen gelangten, wirkt wie vergleichbare Sendungsgeschichten anderer Religionen, wonach ein göttliches Wesen vom Himmel herab heilige Schriften überreicht. Gefestigt wurde diese Interpretation in der Folge durch den Exodus in die Wüste, ein Gebiet, in dem die Sonne die alles beherrschende Kraft war und ist. Die in der Sonnenhitze flirrende, übernatürlich erscheinende Spitze, die die Flüchtlinge erst zu einer Taloase führte und deren Schatten in einer ansonsten schattenlosen Wüste auf ein Plateau fiel, sorgte als vermeintlich göttliches Zeichen endgültig dafür, den Sonnenkult als dominante Kraft zu installieren. Araman wurde als von der Sonne Auserwähltem zum unangefochtenen Gottkönig, seine Erben zu seinen Nachfolgern auf dem Sonnenthron. Der Sonnenkult bestimmt seitdem Regierungsform, Gesellschaftsstruktur, Rollenbilder, Justizsystem und sogar die Sprache der Carja.

Aufgrund ihrer technischen Errungenschaften und vor allem ihrer Religion sehen sich die Carja als etwas Besonderes und viele blicken noch immer auf die benachbarten Stämme herab, die sie als primitiv ansehen. Das gilt vor allem für die Nora im "Wilden Osten", zumal deren matriarchalische Gesellschaft und Religion praktisch den Gegenpol zur Carja-Weltsicht bildet. Carja-Frauen sind meist auf "traditionell weibliche Rollen", also Haushalt und Familie, beschränkt, der Zugang zum Militär und zur Jäger-Loge war ihnen bis auf äußerst wenige Einzelfälle verwehrt. Weibliche Sonnenpriester gab und gibt es generell nicht. Vor allem für die Carja-Frauen aus höheren Schichten gilt es nach wie vor als unschicklich, "männliche" Tätigkeiten auszuüben, also etwa ein Leben als Soldat, Jäger oder dergleichen zu führen. Sonnenkönig Avad bemüht sich, diese Sicht zu ändern, so hat er die Sklaverei verboten, Meridian für andere Stämme geöffnet und auch generell alle bisherigen Schranken und Verbote für Frauen teils per Dekret abgeschafft. Veränderungen erfolgen in dieser Hinsicht jedoch nur langsam.

Ungeachtet ihrer Defizite sind die Carja dennoch eine Hochkultur vergleichbar mit den antiken Ägyptern, Griechen und Römern oder den mittelalterlichen Inkas und Azteken. Ihre Handwerker erschaffen filigrane und komplizierte Kunstwerke aus Stein, Holz und Metall, feine Seide, prachtvolle Gewänder und meisterlicher Schmuck ist fester Bestandteil der adeligen Kleidung, die steinernen Carja-Bauten sind in Pracht, Ausstattung und Größe unübertroffen. Ihr Wissen ist weitläufig, umfasst grundlegende Kenntnisse in Astronomie, Wirtschaft und Mathematik ebenso wie fortgeschrittene Agrarkenntnisse, Bewässerungstechniken, Bergbau, Architektur oder Medizin. Technisch sind nur die Oseram den Carja in einigen Bereichen ebenbürtig, wenn es ums Schmieden von Werkzeugen und die Nutzung von Maschinenteilen geht, sogar überlegen.

Die größte kulturelle Errungenschaft der Carja ist indes ihre Schrift, die so genannten "Glyphen", die auf den alten, von Araman gefundenen Schriften basieren und den Carja ermöglichen, Wissen über Generationen weiterzugeben und eine effiziente Verwaltung zu führen. Ihre effiziente Verwaltung verschafft den Carja zudem ein effektives stehendes Heer aus professionellen Soldaten, die einheitlich mit hochwertigen Rüstungen und Waffen gerüstet und gut trainiert auf verschiedenen Festungen stationiert sind.

Quellen

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